Geschichten der Moderne

Das Projekt Geschichten der Moderne dient der Vermittlung kunstwissenschaftlicher Inhalte an der Schnittstelle von Schule und Universität. Es fokussiert die künstlerische

Moderne als einen abgegrenzten Teilbereich der Kunstgeschichte, der schon immer besonderes Interesse auf sich zog, da er auch jenseits traditioneller stilgeschichtlicher und ikonographischer Methoden rezipiert werden kann und muss.

 

Ausgangspunkt des Projektes ist die künstlerische Moderne und ihre "Geschichten", erzählt in der universitären Kunstwissenschaft und der Kunstkritik, sichtbar inszeniert in den öffentlichen Räumen der Museen (Sammlungen), in Ausstellungen und Kunsthandel sowie produziert in den Künstlerateliers.

 

Die Kunstlandschaft Nordrhein-Westfalen stellt ein ideales Bezugsfeld für das Projekt dar.

Die Region verfügt über eine dichte und äußerst vielfältige Museumslandschaft, deren inter-national renommierte Sammlungen sich seit dem 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart in besonderer Weise auf die jeweils zeitgenössische Kunst konzentrieren. Für die studienvor-bereitende Orientierung von Schülern, den Erwerb kunsthistorischen Wissens und die Diskussion kunstwissenschaftlicher Methoden wird die Auseinandersetzung mit dem Kunst-system NRW, den Produktions- und Verbreitungsorten der Kunst (Künstlerateliers, Kunst-galerien, Verlage, öffentlicher Raum etc.), den Sammlungen und Ausstellungen im Rahmen des Projekts wesentliche Grundlage sein.

 

Basis der semesterweise erarbeiteten Teilprojekte, die in die Lehr- und Lernangebote des Instituts für Kunst und Kunstwissenschaft der UDE integriert werden, stellt jeweils die Kooperation mit Schulen in NRW und die Anbindung an den Kunstunterricht dar. In themen-orientierten Tandems werden Schüler*innen wie Studierende an kunstwissenschaftliche Methoden (Bildwissenschaft, historische Kontextualisierung, Ikonologie, mediale Analyse von Gattungen und Techniken, Geschichte der Institutionen, Materialikonographie, Textkritik etc.) heran geführt, die in studienvorbereitenden Lernformaten (Exkursionen in Museen, Ateliers und zu Messen, Workshops, Vorlesungsbesuche, etc.) zugänglich werden.

 

Die Vermittlung fußt auf dem intensiven und regelmäßigen Austausch von Wissenschaftler-innen, LehrerInnen und Fachleuten außerhalb der Universität, SchülerInnen wie Studie-renden (die in den Tandems auch als Tutoren wirken). Die selbständige Erschließung von Methoden und  Inhalten ist dabei ebenso Ziel wie der Erwerb von Medienkompetenzen – auch bei der medialen Vermittlung der eigenen Ergebnisse. Das für das geisteswissen-schaftliche Arbeiten zentrale Paradigma der Diskursivität sowie die Prozessualität wissenschaftlichen Arbeitens werden für die SchülerInnen erfahrbare Größen. Die Ergebnisse der Wissenschaft können rezipiert werden, die ProjektteilnehmerInnen können sich aber – über explorative Lernprozesse – auch selbst an der Produktion überprüfbaren Wissens beteiligen.

 

Das Projekt soll Zugänge und Erkenntnisse zum Studienfach Kunstgeschichte liefern, die bislang nicht im Lehrplan der Schulen vertreten sind. Es soll Einblicke in das Studium der Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik bieten und Orientierung in den zahlreichen kultur-vermittelnden Berufsfeldern bieten.

 

Kontakt: Prof. Dr. Gabriele Genge